Der Winterrückblick für Norddeutschland 2024/2025
Ihr musstet etwas warten, aber hier ist er nun.... der Rückblick auf den Winter hier im Norden für unsere Flächenbundesländer. Ist euch ein Tag oder Zeitspanne im Gedächtnis geblieben? Bei mir hat sich der 17. bis 19. Februar eingebrannt, wo wir fast überall hier im Norden die kühlste Nacht des Winters verzeichnen konnten. Danach folgte direkt der wärmste Tag des Winters am 21. Februar. Eine wohl eher ungewöhnliche Abfolge von Luftmassen, selbst für mitteleuropäische Verhältnisse.
Insgesamt war die Wintersaison bei uns im Norden über die Monate Dezember, Januar und Februar durch kalte und warme Perioden allgemein wechselhaft geprägt, wobei der Dezember fast durchweg durch mildes Hochdruckwetter und Hochnebelbewölkung dominiert worden war - wenn man vom Jahreswechsel absieht. Der Januar war nachfolgend überwiegend wechselhaft, bevor der Februar uns lernte, was wirklich "Hochdruck" heißt. Im reduzierten mittleren Luftdruck wurde hier in Hamburg-Fuhlsbüttel ein Monatsmittel des Luftdrucks von ~1025,6 hPa verzeichnet. Damit sind wird nur knapp um 0,2 hPa am Allzeitmonatsrekord aus dem Jahr 2012 vorbeigeschrammt.
Die Mitteltemperatur wurde mit 3,39 °C für Schleswig-Holstein als wärmstes Bundesland ermittelt. Niedersachsen schließt sich dem mit 3,13 °C an. Das klassisch etwas kühlere Mecklenburg-Vorpommern schaffte es auf 2,75°C als mittlere Temperatur über die gesamte Wintersaison.
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| Übersicht Wintersaison mittlere Lufttemperatur und Niederschlagssumme, sowie Abweichung zu Klimareferenzperioden. |
Im Vergleich zur Klimareferenzperiode 1961-1991 (nachfolgend altes Klimamittel) war die Wintersaison an allen Standorten +2,0 bis +2,5 °C zu warm, während zur Klimareferenzperiode 1991-2020 (nachfolgend neues Klimamittel) insgesamt eine positive Abweichung von +0,6 bis +1,2 °C erzielt worden ist. Damit war die Wintersaison 2024/2025 etwas kühler als im langfristigen Trend, welcher im Zuge des anthropogenen Klimawandels beobachtet worden ist.
Die Wintersaison 2024/2025 war deutlich niederschlagsärmer als normal. Zum alten Klimamittel wurde ein Niederschlagsdefizit von -10,43 % (Niedersachsen) und -10,94 % beobachtet. In Schleswig-Holstein ist besonders wenig Niederschlag gefallen. Hier war das Defizit mit insgesamt -18,85 % etwas stärker ausgeprägt. Im neuen Klimamittel ist dieses Defizit deutlich stärker ausgeprägt.
Dezember
Mit dem Dezember startet typischerweise die Winterperiode. Der Dezember 2024 trug maßgeblich zur positiven Abweichung bei. Mit Abweichungen von +2,8 °C bis +3,5 °C bzw. +1,8 °C bis +2,5 °C war der Monat deutlich wärmer als die Referenzperioden. Auch im Dezember ist bereits ein Niederschlagdefizit verzeichnet worden.
Januar
Der Januar folgte dem Dezember mit einer ebenfalls positiven Temperaturabweichung, welche aber nicht mehr so stark ausgeprägt war wie im vorherigen Monat. Interessanterweise wurde im Januar mehr Niederschlag verzeichnet als nach der alten Referenzperiode erwartet worden war. Einzig Schleswig-Holstein verzeichnete zur neuen Klimareferenzperiode ein schwaches Niederschlagsdefizit. Insbesondere hinsichtlich des Niederschlags entspannte der Januar die Situation in den Norddeutschen Bundesländern etwas.
Februar
Auch im Februar wurde zur alten Klimareferenzperiode leicht höhere Temperaturen verzeichnet, während zur neuen Klimareferenzperiode kaum signifikante, leicht kühlere Temperaturen beobachtet worden sind. Temperaturtechnisch war der Februar damit ein im 21. Jahrhundert "normaler" Monat. Im gesamten Februar sind bundesländerübergreifend etwa um 10 L/qm Niederschlag gefallen. Der Monat war damit außergewöhnlich trocken. Das Niederschlagsdefizit war mit ca. 64 % bis 76 % bzw. 72 % bis 82 % sehr stark ausgeprägt. Häufig fielen nur 20 % bis 30 % des üblichen Niederschlags. Insbesondere der Februar trug damit zum Gesamtniederschlagsdefizit des Winters bei.
Euer Wetter-🦊




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