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Nebel - unscheinbar, aber komplex

 Nebel –  Unscheinbar, aber komplex Viele aus der Meteorologie-Community oder meteorologisch interessierte Menschen fokussieren sich gerne auf ihre Lieblingswettererscheinungen. Meine Leidenschaft beschränkt sich aber nicht auf mein Lieblingswetter, sondern umfasst quasi die gänzliche Fülle der meteorologisch-synoptischen Wettererscheinungen. Vom Jahrhundertsturm bis zur Raureifbildung auf Straßen entdecke ich immer wieder neue, interessante Themen für Vorhersagen und Beobachtungen. Denn auch in unscheinbaren und auf dem ersten Blick simplen Wettererscheinungen können sich Geheimnisse vor unseren Augen verbergen, welche eine Vorhersage auch ungewisser machen können. In dieser fortlaufenden Reihe möchte ich heute den Blick auf den "Nebel" richten. Quasi jeder von uns kennt Nebelschwaden oder das Dauergrau im Winter, wenn der "Hochnebel" einfach nicht verschwinden will, obwohl doch im Wetterbericht irgendwas von Nebelauflösung steht. Definition Nebel in einem Tal im H...
Letzte Posts

Winterrückblick Norddeutschland

Der Winterrückblick für Norddeutschland 2024/2025  Ihr musstet etwas warten, aber hier ist er nun.... der Rückblick auf den Winter hier im Norden für unsere Flächenbundesländer. Ist euch ein Tag oder Zeitspanne im Gedächtnis geblieben? Bei mir hat sich der 17. bis 19. Februar eingebrannt, wo wir fast überall hier im Norden die kühlste Nacht des Winters verzeichnen konnten. Danach folgte direkt der wärmste Tag des Winters am 21. Februar. Eine wohl eher ungewöhnliche Abfolge von Luftmassen, selbst für mitteleuropäische Verhältnisse.  Insgesamt war die Wintersaison bei uns im Norden über die Monate Dezember, Januar und Februar durch kalte und warme Perioden allgemein wechselhaft geprägt, wobei der Dezember fast durchweg durch mildes Hochdruckwetter und Hochnebelbewölkung dominiert worden war - wenn man vom Jahreswechsel absieht. Der Januar war nachfolgend überwiegend wechselhaft, bevor der Februar uns lernte, was wirklich "Hochdruck" heißt. Im reduzierten mittleren Luftdruck wur...

Ein Erfahrungsbericht zum Teilzeitstudium

Vom Leiden, Leben, Studieren und Arbeiten ein Erfahrungsbericht des Wetterfuchses über das Teilzeitstudium neben der Arbeit Wie bereits im Januar angekündigt, sollte Ende Februar wieder Content und Leben diesen Blog füllen. Ein klimatologischer Rückblick auf den Winter 2024/2025 ist schon in Arbeit. In diesem Artikel möchte ich aber einmal über mein Masterstudium "Atmospheric Science" an der Universität Hamburg berichten, was ich im Oktober 2024 begonnen habe. Natürlich wäre normales Studieren zu langweilig, daher arbeite ich weiterhin zu 85 % in Vollzeit an der Luftfahrtberatungszentrale in Hamburg in der Flugwetterberatung im Wechselschichtdienst.  Ich möchte diesem Eintrag mit den Worten der berühmten Physikerin Marie Curie beginnen : "Ich habe gelernt, dass der Weg des Fortschritts weder kurz noch unbeschwerlich ist."  Nach diesem Semester würde ich sagen, trifft dieses Zitat gut für meinen eingeschlagenen Weg zu. Also beantworte ich für Interessierte mal die Fr...

Jahresrückblick Norddeutschland 2024

 Der klimatologische Jahresüberblick für Norddeutschland  Ohja ihr wisst schon worum es geht.... Wo die Nachricht veröffentlicht worden ist, dass das Jahr 2024 nicht nur weltweit , sondern auch in Deutschland das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn gewesen sein soll, war ich etwas stutzig. Nach 2 Monaten im quasi im Dauergrau und einem wechselhaften Sommer konnte ich es mir einfach nicht vorstellen, dass dieses Jahr so warm gewesen war. Nun gut, es könnten ja auch lokale Effekte gewesen sein - irgendwo im Süden war es einfach ziemlich warm und wir hier im Norden sozusagen der kühle Ausgleich, ein quasi Ausreißer in einer viel zu warmen Welt - also begab ich mich auf die Suche und wurde am Ende überrascht - in vielerlei Hinsicht Nachdem das Jahr 2024 vor wenigen Tagen mit Feuerwerk, Donuts und/oder Sekt zu Ende gegangen war und ein neues Jahr begonnen hatte, sichtete ich die Daten und schaute sie mir zusammenfassend auf MTwetter  an. Meine absolut bevorzugte Seite für k...

Weihnachtswettertrend

 Weihnachtswettertrend  Jeder Journalist hat vermutlich nur eine einzige Frage in den letzten Tagen : Wie wird denn nun das Weihnachtswetter? Seriöse Meteorologen werden hier nicht eine genaue Antwort geben können, aber ein Trend ist im Rahmen der Unsicherheiten möglich. Also schauen wir doch mal, was die Modelllandschaft sich aktuell zusammenbastelt.  Die Großwetterlage Die neue Vorhersage des ECMWF (Europäisches Zentrum für Mittelfristwettervorhersage) für Europa für Heiligabend zeigt ein breites blockierendes Hoch (H) in der Biskaya , sowie flankierende Tiefs (T)  im Nordmeer und im Mittelmeerraum. Mit einer resultierenden nordwestlichen Strömung führt dieses wohl milde Meeresluft nach Deutschland und deutet eher auf einen wechselhaften Charakter hin, wenn immer wieder Reste von Fronten von der Nordsee aus über Deutschland an die Alpen getrieben werden.  Dieser "First-Guess" bestätigt auch die 500 hPa-Karte (~5km Höhekarte) mit der Temperatur in 850 hPa (1,...

Eine neue Satelliten-Ära

Eine neue Satelliten-Ära hat begonnen - ein Vergleich zwischen MTG-I und Meteosat 10  Ein Vergleich zwischen MTG-I und MSG von EumetSat. Oben RGB-Bilder, unten HRV/VIS (0,6 µm) Anfang Oktober 2024 habe ich einmal ein Vergleich zwischen dem damals neuen MTG-I Satelliten von Eumetsat und dem operationellen MSG 10 Satelliten auf Twitter hochgeladen. Daher ist dies hier ein kleiner Reupload im Zuge des Umzugs des Twitter-Kanals auf Bluesky & hier auf diesen Blog. Weitere werden bei Zeiten folgen. Während man im Vergleich der RGB Bilder deutliche Unterschiede erkennt, gibt es zwischen HRV und VIS 0,6 µm kaum nennenswerte Unterschiede. Dies liegt maßgeblich an der Auflösung der Känale und natürlich auch an der aktuellen Darstellung. Während HRV auf 1km Auflösung kommt, erreicht der VIS 0,6µm eine Auflösung von 0,5 km. Beim MTG-I TrueColor wird eine Auflösung von 1km erreicht, während der MSG auf 3km Auflösung kommt. Beim Reinzoomen wie im letzten Bild zeigen sich dann zwischen Vis 0...

KIRK II

 Kirk - Der "Kaiser" der Zyklone  Im letzten Beitrag kam die berechtigte Frage auf, was "Kirk" nun am Ende in Deutschland sein wird?  Wir haben bereits festgestellt, dass Kirk beim Auftreffen auf europäisches Festland nach offizieller Prognose kein tropisches Tief mehr sein wird. Das NHC bezeichnet solche Tiefs als posttropisches Tief oder auch subtropisches Tief - weil seine Eigenschaften von dem eines tropischen Tiefs abweichen. In der Vorhersage selbst unterscheiden sie aber nicht zwischen "PTC" ("potential tropical cyclone") also einem potentiellen tropischen Zyklon und einem posttropischen Zyklon oder Subtropischen Tief. Wir müssen also selber ran und die Analysefeder schwingen und uns die Modellfelder genauer anschauen. Den gesamten Prozess erspare ich euch an dieser Stelle erstmal. Vielleicht irgendwann dazu ein paar mehr Einblicke, aber das würde den Rahmen sprengen.  1. Die aktuelle Situation in der Analyse Ich bediene mich im Folgenden ...